PKV vs GKV - Kalkulation
Was Du wissen musst:

Die Berechnung der Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) und der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) folgt völlig unterschiedlichen Prinzipien. Während die GKV ihre Beiträge einkommensabhängig gestaltet, basiert die PKV auf individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und gewählten Leistungen. In diesem Beitrag erläutern wir die zentralen Unterschiede und zeigen anhand einer Beispielrechnung, warum sich die PKV insbesondere für Gutverdiener langfristig lohnen kann.
Berechnungsgrundlagen: GKV vs. PKV
Die gesetzliche Krankenversicherung basiert auf dem Solidarprinzip, was bedeutet, dass alle Versicherten nach ihrem Einkommen Beiträge entrichten. Hierbei wird nur das Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze berücksichtigt, die im Jahr 2025 bei 66.600 € pro Jahr bzw. 5.550 € pro Monat liegt.
- Der allgemeine Beitragssatz beträgt 14,6 %, hinzu kommt ein kassenindividueller Zusatzbeitrag, der durchschnittlich bei 1,7 % liegt.
- Der Arbeitgeber übernimmt 50 % des Beitrags, jedoch nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze.
- Ehepartner und Kinder können unter bestimmten Bedingungen beitragsfrei mitversichert werden.
- Rentner zahlen auch im Ruhestand einkommensabhängige Beiträge auf ihre gesetzliche Rente sowie auf betriebliche und private Altersvorsorge.
Im Gegensatz dazu funktioniert die private Krankenversicherung nach dem Äquivalenzprinzip:
- Die Beiträge sind unabhängig vom Einkommen und richten sich stattdessen nach Alter beim Eintritt, Gesundheitszustand und gewählten Leistungen.
- PKV-Tarife enthalten Altersrückstellungen, um Beitragssteigerungen im Alter abzufedern.
- Es gibt keine kostenlose Familienversicherung, jedes Familienmitglied benötigt eine eigene Police.
- Die PKV ermöglicht oft eine individuell bessere medizinische Versorgung als die GKV.
Beispielrechnung: GKV vs. PKV im direkten Vergleich (2025)
Zur besseren Veranschaulichung betrachten wir einen 40-jährigen, gutverdienenden Angestellten mit einem Bruttoeinkommen von 80.000 € pro Jahr. In der GKV werden die Beiträge auf Basis der Beitragsbemessungsgrenze berechnet, sodass der Arbeitnehmeranteil nach Abzug des Arbeitgeberzuschusses bei etwa 475 € monatlich liegt. Berücksichtigt man die steigenden Kosten der GKV, muss mit einer Erhöhung der Beiträge in den kommenden Jahren gerechnet werden.
In der PKV hingegen hängt der monatliche Beitrag von der individuellen Tarifwahl ab. Für einen umfassenden Versicherungsschutz mit hochwertigen Leistungen kann der Beitrag je nach Anbieter und Gesundheitszustand zwischen 225 € und 350 € nach Arbeitgeberzuschuss liegen. Dabei profitiert der Versicherte von:
- kürzeren Wartezeiten,
- freier Arztwahl,
- besseren Leistungen, insbesondere bei Zahnmedizin und alternativen Heilmethoden.
Zudem sorgt die Altersrückstellung in der PKV für langfristige Beitragsstabilität, während die GKV-Beiträge weiterhin einkommensabhängig berechnet werden und mit steigenden Löhnen oder Renteneinkünften wachsen.
Warum steigen die GKV-Beiträge stärker als in der PKV?
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass nur die PKV von Beitragssteigerungen betroffen ist. Tatsächlich steigen die Beiträge in der GKV langfristig oft sogar stärker. Dies hat mehrere Gründe:
- Demografischer Wandel: Immer mehr ältere Menschen benötigen Leistungen, während die Zahl der Beitragszahler sinkt.
- Keine Altersrückstellungen: Die GKV finanziert sich aus aktuellen Beiträgen und kann keine langfristigen Reserven bilden.
- Einkommensabhängige Beitragsberechnung: Mit steigenden Einkommen steigen auch die individuellen Beiträge.
- Politisch bedingte Zusatzbeiträge: Krankenkassen können Zusatzbeiträge anpassen, um Finanzierungslücken zu schließen.
Altersrückstellungen in der PKV: Warum sie wichtig sind
Ein entscheidender Vorteil der PKV ist das System der Altersrückstellungen, das zur Stabilisierung der Beiträge beiträgt:
- Ein Teil der gezahlten Beiträge wird für die spätere Nutzung im Alter angespart.
- Dadurch bleiben die Beiträge im Ruhestand konstanter als in der GKV.
- Viele Tarife bieten Beitragsentlastungstarife, mit denen die Kosten im Ruhestand gezielt gesenkt werden können.
Dadurch haben PKV-Versicherte im Alter oft eine bessere Planbarkeit der Kosten, während GKV-Versicherte weiterhin einkommensabhängige Beiträge entrichten müssen.
Welches System ist langfristig sinnvoller?
Die Wahl zwischen PKV und GKV hängt von den persönlichen Lebensumständen ab. Wer langfristige Beitragsstabilität und eine hochwertige medizinische Versorgung bevorzugt, profitiert deutlich von der PKV. Besonders für Gutverdiener, junge Selbstständige oder leistungsbewusste Angestellte bietet die private Krankenversicherung erhebliche Vorteile:
✅ Planbare Beiträge durch Altersrückstellungen statt steigender Einkommensabhängigkeit.
✅ Hochwertige medizinische Versorgung mit schnellerer Terminvergabe und besseren Leistungen.
✅ Individuelle Tarife, die sich an den eigenen Bedürfnissen orientieren.
Wer hingegen über ein niedrigeres Einkommen verfügt oder viele nicht berufstätige Angehörige mitversichern möchte, kann mit der GKV eine finanziell sinnvollere Wahl treffen.
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